Die Besorgnis über die zunehmende staatliche Gewalt, vor allem in Lateinamerika, löste in den 1970er Jahren eine beispiellose Wende hin zu einer globalen Menschenrechtspolitik aus. Patrick William Kelly argumentiert, dass Lateinamerika die wichtigste Rolle bei diesen tiefgreifenden Veränderungen spielte, da es sowohl das Ziel der Menschenrechtsvertretung als auch Schauplatz einer Reihe bedeutender Entwicklungen für die regionale und globale Menschenrechtspolitik war. Anhand von Fallstudien aus Brasilien, Chile und Argentinien untersucht Kelly die Kristallisation neuer Verständnisse von Souveränität und sozialem Aktivismus auf der Grundlage individueller Menschenrechte. Aktivisten und Politiker artikulierten eine neue Praxis der Menschenrechte, die die Grenzen des Nationalstaats verwischte, um dem Individuum eine Reihe von Rechten zu verleihen, die durch das Völkerrecht geschützt sind. Doch die Rechtsrevolution hatte ihren Preis: Die marxistische Kritik am US-Imperialismus und am globalen Kapitalismus wurde langsam durch das minimalistische Plädoyer ersetzt, sich nicht foltern zu lassen. Sprache: Englisch