Der Band greift ein Thema auf, das für die Byzantinistik von besonderer Bedeutung ist. Byzanz galt traditionell als eine Zivilisation, die sich der Autorität unterordnete und besonderen Wert auf die Orthodoxie, den Kanon und die richtige Ordnung legte. Seit 1982, als der angesehene russische Byzantinist Alexander Kazhdan schrieb, dass "die Geschichte der byzantinischen intellektuellen Opposition noch geschrieben werden muss", haben Wissenschaftler zunehmend Fälle von Untergrabung der "korrekten Praxis" und des "richtigen Glaubens" in Byzanz hervorgehoben. Diese innovative wissenschaftliche Anstrengung hat wichtige Ergebnisse hervorgebracht, obwohl sie durch den mangelnden Dialog zwischen den Disziplinen der Byzantinistik behindert wurde. Das 43. Frühjahrssymposium für Byzantinistik 2010 brachte Historiker*innen, Kunsthistoriker*innen, Literatur-, Religions- und Philosophiewissenschaftler*innen zusammen, die gemeinsame und disziplinspezifische Zugänge zum Thema Subversion diskutierten. Der vorliegende Band präsentiert eine Auswahl der auf dem Symposium gehaltenen Beiträge, angereichert mit eigens in Auftrag gegebenen Beiträgen. Die meisten Arbeiten befassen sich mit der Zeit nach dem 11. Jahrhundert, wobei das frühe Byzanz nicht außer Acht gelassen wird. Theoretische Fragen nach dem Wesen, der Artikulation und den Grenzen von Subversion werden im Rahmen einzelner Disziplinen und in einem größeren Kontext behandelt. Der Band erscheint zu einem Zeitpunkt in der Entwicklung der Byzantinistik, da das Interesse an Subversion und Nonkonformität im Allgemeinen in diesem Bereich stetig zugenommen hat. Sprache: Englisch